hätte….wäre…..

 In Georgs Blog

der Haldenweg…..

Auf der Halde ( Schauinsland,auf der anderen Seite des Hotels) gibt es einen wunderbaren Weg, und wenn man diesen geht sieht man ins Rheintal oder je nach Inversions -Wetterlage auf ein atemberaubendes Nebelmeer.

Viele sind Ihn schon gegangen und kennen ihn auch, ..  wie wir.

Ich habe mir auf diesem Weg in den vielen Jahren immer wieder Gedanken  über das Leben, das Glück und jetzt das Leiden gemacht.

Es ist “nur” ein einfacher Weg , aber er hat eine entscheidende Weggabelung, die dann auf einen kleinen Rundweg führt.

Beim ersten Mal weiß man nicht ob die beiden Richtungen wieder zurück führen.

Das fatale an der Gabelung ist auch, der eine Weg steigt an und führt Richtung Wald und der andere geht relativ flach weiter und führt Richtung Rheinebene.

So und jetzt sind wir am Knackpunkt des Lebens .

Welchen Weg soll ich gehen wenn ich denn Ausgang noch nicht kenne.

Natürlich den einfachen, der zur schönen Aussicht führt.

Natürlich den schweren, wollen doch mal sehen ob er nicht doch zu einem erhöhterem besseren Ausgangspunkt führt.

Je nach Gemütszustand wähle ich den einen oder anderen.

Oder ich bespreche das mit meinem Partner was er meint.

Natürlich könnte man sagen, wenn man weiß ,dass er in einem Rundweg endet, ach das ist doch egal

und das ist es eben nicht.!

oder doch?

Selbst dieser kleine Weg zeigt mir , wie schwierig, zufällig und Lebensentscheidend so eine kleine Gabelung sein kann.

Viele andere Menschen gehen diesen Weg auch, und oft gleichzeitig.

Wenn sie zeitlich etwas früher oder später in die gleiche Richtung gehen , treffen wir sie nicht!!

( evtl auf dem Parkplatz, oder beim Kaffee beim Haldenhotel.)

Diese Menschen wären aber evtl.. von immenser Bedeutung für unseren späteren Lebensweg gewesen.

Gehen Sie aber in die entgegen gesetzte Richtung müssten wir sie treffen.

Diese Menschen wären dann von immenser Bedeutung wenn wir Sie nicht übersehen hätten,

weil wir gerade mit unseren Gedanken beschäftigt gewesen waren oder  auf einem Bänkle gesessen hätten oder so vertieft mit unserem Partner gesprochen haben, dass wir diesen Menschen gar nicht wahr genommen haben.

Oder in der Neuzeit nur mit dem Handy zum fotografieren oder WhatsApp schreiben beschäftigt waren,

dass wir alles darum vergessen haben.

Oder der Andere uns deswegen nicht ansprechen wollte.

Ja dieser kleine Weg gibt mir jedesmal wieder zu denken, …. hätte….wäre… das Leben anders verlaufen.

Und so ist es an den vielen Weggabelungen des Lebens, den glücklichen Umstand,

dass man gerade an dem einen Tag nach oben gelaufen ist und dadurch einen netten Menschen getroffen hat, nimmt man bewusst gar nicht war.

Erst wenn ein schlimmes Ereignis einem zum Nachdenken zwingt, denkt man da war doch was im Augenwinkel, Gedankenwinkel und hätte ich an dem Tag doch mehr diese Richtung oder die andere eingeschlagen.

Schon auf diesem kleinen Weg gibt es genug …. hätte…wäre… das und das wäre die Folge gewesen.

Und wenn man dann noch jemand bei sich hat für den man sich verantwortlich fühlt, wiegen diese , hättes, und wäres , vermeintlich noch schwerwiegender.

Was ist jetzt richtig, ..?

einige geben diese Entscheidungen in Gottes Hand,

einige machen sich keine oder wenig Gedanken darüber und andere verzweifeln fast an diesen hätte, wäre Möglichkeiten.

Am Besten sind die dran , die frohgemut einmal die eine Richtung oder die andere gehen und später beim Kaffee erzählen wie toll die Aussicht war.

Leider ist die Leichtigkeit des Seins nicht jedem vergönnt oder aber es ist nur eine Momentaufnahme des Lebens , die in der nächsten Sekunde durch einen Anruf sich so schnell ändern kann.

Die Leichtigkeit des Seins haben meist nur Kinder und wenige die Glück hatten im Leben,

Auch wir hatten bis zu unserem 40igsten Lebensjahr alles Glück der Welt.

Und haben uns damals auf diesem Rundweg nicht viel gedacht.

Der schwere Autounfall meiner Frau  hat dann vieles verändert und nun der Tod von Markus machen uns die Schritte sehr schwer.

Das hätte und wäre ,

war am Anfang dieser Schicksalsschläge schlimm, sehr schlimm,

aber wenn ich diesen kleinen Weg gehe , relativieren sich diese meine negativen hätte-wäre Gedanken und ich glaube es gibt keine eindeutige Lösung, sondern man muss hoffen wenn man seinen Weg weitergeht, das das Schicksal einem nicht verzweifeln läßt und das Glück einem nette Menschen begegnen lässt, die einem helfen durch Teilen ihres Schicksals unseres in Relation zu setzen.

Ich wünsche Euch und uns weniger hätte wäre und mehr wunderbare Begegnungen.

Euer Georg

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